Familien & Geschichte(n)

 

 

 

Karte Kreis Stzum/Gr. Version im Fotoalbum

 

Domalskis (Dumalski), Mross (auch Mroz) und Krakowski (Crakowski) stammen aus dem Raum Stuhm (heute Stzum) in Westpreußen. Teile der Familien kommen Ende des 19. Jhdt. und Anfang des 20. Jhdt. ins Ruhrgebiet, schlussendlich nach Neumühl, Teil von Hamborn und seit 1929 mit seinen 100.000 Einwohnern nach Duisburg eingemeindet. Ein Teil der Familien ist (sehr wahrscheinlich) dort geblieben oder später im Rahmen der Gebiets- und Bevölkerungsbereinigungen nach dem WK II ebenfalls verzogen.

 

Die Familienmitglieder sind als Gutsarbeiter (zumeist als Taglöhner, Kötter - so z.B. bei Franz Domalski, der Ende des 19. Jhdt. auch als Kutscher beim damaligen Grafen Adam von Sierakowski auf Groß-Waplitz  in Lohn und Brot war, Instleute, Schäfer, Kuh- oder Pferdehirten) tätig.  Der Wohnsitz wechselte häufiger und ging wohl auch einher mit dem Wechsel der Stellung zu einem anderen der im Raum Stzum beheimateten Großlandwirte. 

 

So werden zwei Söhne von Franz Domalski  und eine Tochter in Hefchen und Brosowken geboren und im Standesamt Groß waplitz durch den Grafen Sierakowski beurkundet. Verheiratet war Franz Domalski mit Veronika Krakowski. Sein Vater Johann Domalski, 1837 in Troop - eine kleine Postsstation im Kreis Stzum - geboren, dürfte auch als Gutsarbeiter seinen Unterhalt verdient haben. Für 1869 ist sein Beruf in einer Geburtsurkunde (Archiv Regensburg für Stzum) als Kutscher vermerkt.

 

Mross (die in den unterschiedlichsten Schreibweisen wie Mros, Mroß oder Mróz zu finden sind) siedeln vor allem in Groß- und Klein Waplitz, Ellerbusch und Neumark, während die Krakowski (auch in der Schreibweise Crakowski oder Czarkowski) neben Waplitz auch in Troop, Altmark, Bonaken zu finden sind.  

 

 

 

Dampflokomotive um 1920

Ende des 19.Jhdt. greift die Mechanisierung in der Landwirtschaft um sich. Dampfmaschinen ersetzen ein Vielzahl einzelner Mitarbeiter und machen ganze Familien arbeitslos.Um 1890/1910 scheint der wirtschaftliche Druck auf die Arbeiter und ihre Familien größer zu werden und die Bereitschaft "in die Fremde" zu gehen (in concreto ins Ruhrgebiet) steigt. so folgt Franz Domalski und seine Familie (die Tochter Martha wird bereits 1910 in Oberhausen geboren) folgen dem Druck. Andere Familienmitglieder (so Anton Domalski mit seiner Frau Martha Mros) folgen.  Oberhausen, Buschhausen, Neumühl und Umgebung nehmen weitere Mitglieder der Familien Krakowski und Mross auf. Die Familie von Anton Domalski wird schlussendlich in der Gerlingstrasse in Neumühl (Duisburg-Hamborn) fast ein ganzes Jahrhundert wohnen.

 

In der Endphase des I. Weltkrieges gibt es bei einzelnen Familienmitgliedern zwar noch einmal eine Rückbesinnung, wahrscheinlich ist der Hunger, die Einschränkung des Kriegsalltages zu viel für die Familien. Der fehlende Haupternährer ist meistens 'im Feld'. Das fehlende Geld der als Kohlenhauer, Lehrhauer oder Schmiede und sonstigen Arbeiter tätigen machte sich in der Familienkasse nachhaltig und negativ bemerkbar.

(C) Uwe Gesper 2013